Wasserkraft ist Klimaschutz
27.09.2021
Der Weltklimarat hat im vergangenen August den mit Spannung erwarteten ersten Teil des 6. Sachstandsberichts zum Weltklima veröffentlicht, der sich mit den naturwissenschaftlichen Grundlagen befasst. Demnach ist es in der weltweiten Wissenschafts-Community inzwischen unbestritten, dass es der Mensch ist, der die Erwärmung der Atmosphäre, der Ozeane und des Festlands verursacht hat. Das Ausmaß der nachgewiesenen Klimaveränderungen ist seit vielen Jahrhunderten und teilweise sogar seit Jahrtausenden auf unserem Planten beispiellos.
Die beiden ausstehenden Teile des Berichts werden 2022 publiziert. Laut dem Entwurf des Kapitels über die Folgen des Klimawandels ist der Mittelmeerraum – und daher auch Italien – besonders betroffen. Demnach muss sich die Region auf einen Anstieg des Meeresspiegels, auf den Verlust der biologischen Vielfalt sowie auf Dürren und umfangreiche Waldbrände einstellen – und einen Vorgeschmack davon hatten wir ja bereits im vergangenen Sommer.
Wasserkraftwerke erzeugen erneuerbare und CO2-freie Energie. Das bedeutet, dass wir mit unserer Arbeit schon seit
vielen Jahrzehnten dazu beitragen, das Weltklima und das Leben auf diesem Planeten zu schützen. Im Bereich der erneuerbaren Energien ist die Wasserkraft – und ich zitiere hier den Präsidenten der Internationalen Energieagentur Fatih Birol – „ein vergessener Gigant, der für den Erfolg der Energiewende allerdings unverzichtbar ist“. Denn Wasserkraftwerke produzieren ja nicht nur „grünen“ Strom – mit ihren Speichersystemen können diese Anlagen Leistungsschwankungen in Windparks und Solaranlagen wirksam und effizient ausgleichen, was in Zukunft sicherlich eine immer größere Bedeutung haben wird.
Dazu einige Zahlen: Die Wasserkraft produzierte 2020 laut dem jüngsten Hydropower Special Market Report der IEA ein Sechstel der weltweit bereitgestellten elektrischen Energie und mehr als alle anderen erneuerbaren Energieträger zusammen. Auch der im Juli vorgelegte Energiebericht des italienischen Ministero della Transizione Ecologica (MiTE) bestätigt die Bedeutung der Wasserkraft. Demnach wurden 2020 in Italien 116,1 Terawattstunden erneuerbare elektrische Energie erzeugt. Davon stammten 46,7 TWh aus Wasserkraftwerken. 2020 stellten die Wasserkraftwerke in Italien übrigens 11.893 unbefristete Arbeitsplätze bereit.
Kommen wir nach Südtirol: In unserem Land werden jährlich 6,8 TWh Strom produziert. 6,6 TWh liefern erneuerbaren Energiequellen und 88 Prozent dieses wertvollen „grünen“ Stroms erzeugen Wasserkraftwerke. Südtirol verbraucht pro Jahr 3,2 TWh Strom. Unser Land „exportiert“ also mehr als die Hälfte der eigenen Stromproduktion in andere italienische Regionen und leistet – auch jenseits der Landesgrenzen – einen Beitrag zur Energiewende. Wasserkraft ist Klimaschutz: Durch den Einsatz der einheimischen Wasserkraft spart Südtirol laut den Berechnungen des Südtiroler Energieverbands jährlich 242.000 Tonnen CO2 ein.
Das sind die Tatsachen – und die sollten wir niemals vergessen, wenn wir über einen möglichen Ausbau der Wasserkraft sprechen, der ökologisch machbar und auch notwendig ist, wenn wir unsere ehrgeizigen Klimaziele erreichen wollen. In Österreich werden 60 Prozent der dort erzeugten elektrischen Energie heute in Wasserkraftwerken produziert. Angesichts der eigenen Klimaziele strebt Österreich jetzt eine nachhaltige Potenzierung der Wasserkraft an – mit Innovationen beim Kraftwerksbau und der Modernisierung bestehender Anlagen, der Vernetzung von Lebensräumen, der Ermöglichung der
Fischwanderung, der Gewährleistung eines ökologischen Mindestabflusses oder der Reduzierung von Abflussschwankungen.
Eine vergleichbare Strategie – mit einem umweltschonenden und technisch innovativen Ausbau der Wasserkraft und der Optimierung bestehender Anlagen – sollte auch in Südtirol möglich sein. Noch einmal: Die Wasserkraft ist nicht Teil des Problems – sondern der Lösung.
Die beiden ausstehenden Teile des Berichts werden 2022 publiziert. Laut dem Entwurf des Kapitels über die Folgen des Klimawandels ist der Mittelmeerraum – und daher auch Italien – besonders betroffen. Demnach muss sich die Region auf einen Anstieg des Meeresspiegels, auf den Verlust der biologischen Vielfalt sowie auf Dürren und umfangreiche Waldbrände einstellen – und einen Vorgeschmack davon hatten wir ja bereits im vergangenen Sommer.
Wasserkraftwerke erzeugen erneuerbare und CO2-freie Energie. Das bedeutet, dass wir mit unserer Arbeit schon seit
vielen Jahrzehnten dazu beitragen, das Weltklima und das Leben auf diesem Planeten zu schützen. Im Bereich der erneuerbaren Energien ist die Wasserkraft – und ich zitiere hier den Präsidenten der Internationalen Energieagentur Fatih Birol – „ein vergessener Gigant, der für den Erfolg der Energiewende allerdings unverzichtbar ist“. Denn Wasserkraftwerke produzieren ja nicht nur „grünen“ Strom – mit ihren Speichersystemen können diese Anlagen Leistungsschwankungen in Windparks und Solaranlagen wirksam und effizient ausgleichen, was in Zukunft sicherlich eine immer größere Bedeutung haben wird.
Dazu einige Zahlen: Die Wasserkraft produzierte 2020 laut dem jüngsten Hydropower Special Market Report der IEA ein Sechstel der weltweit bereitgestellten elektrischen Energie und mehr als alle anderen erneuerbaren Energieträger zusammen. Auch der im Juli vorgelegte Energiebericht des italienischen Ministero della Transizione Ecologica (MiTE) bestätigt die Bedeutung der Wasserkraft. Demnach wurden 2020 in Italien 116,1 Terawattstunden erneuerbare elektrische Energie erzeugt. Davon stammten 46,7 TWh aus Wasserkraftwerken. 2020 stellten die Wasserkraftwerke in Italien übrigens 11.893 unbefristete Arbeitsplätze bereit.
Kommen wir nach Südtirol: In unserem Land werden jährlich 6,8 TWh Strom produziert. 6,6 TWh liefern erneuerbaren Energiequellen und 88 Prozent dieses wertvollen „grünen“ Stroms erzeugen Wasserkraftwerke. Südtirol verbraucht pro Jahr 3,2 TWh Strom. Unser Land „exportiert“ also mehr als die Hälfte der eigenen Stromproduktion in andere italienische Regionen und leistet – auch jenseits der Landesgrenzen – einen Beitrag zur Energiewende. Wasserkraft ist Klimaschutz: Durch den Einsatz der einheimischen Wasserkraft spart Südtirol laut den Berechnungen des Südtiroler Energieverbands jährlich 242.000 Tonnen CO2 ein.
Das sind die Tatsachen – und die sollten wir niemals vergessen, wenn wir über einen möglichen Ausbau der Wasserkraft sprechen, der ökologisch machbar und auch notwendig ist, wenn wir unsere ehrgeizigen Klimaziele erreichen wollen. In Österreich werden 60 Prozent der dort erzeugten elektrischen Energie heute in Wasserkraftwerken produziert. Angesichts der eigenen Klimaziele strebt Österreich jetzt eine nachhaltige Potenzierung der Wasserkraft an – mit Innovationen beim Kraftwerksbau und der Modernisierung bestehender Anlagen, der Vernetzung von Lebensräumen, der Ermöglichung der
Fischwanderung, der Gewährleistung eines ökologischen Mindestabflusses oder der Reduzierung von Abflussschwankungen.
Eine vergleichbare Strategie – mit einem umweltschonenden und technisch innovativen Ausbau der Wasserkraft und der Optimierung bestehender Anlagen – sollte auch in Südtirol möglich sein. Noch einmal: Die Wasserkraft ist nicht Teil des Problems – sondern der Lösung.