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Tschernobyl - und die Folgen

26.04.2021
Am 26. April 1986 um 01.23 Uhr – also vor genau 35 Jahren – explodiert der Reaktorblock 4 im Kernkraftwerk Tschernobyl in der heutigen Ukraine. Die in die Erdatmosphäre gelangten radioaktiven Stoffe kontaminieren als Folge der Windverfrachtung viele europäische Länder und in einem besonders hohen Ausmaß den Alpenraum. 1987 sprechen sich in Italien – als Reaktion auf diesen Störfall – 80 Prozent der Wählerinnen und Wähler in drei Volksabstimmungen gegen die Kernenergie aus. Eine Katastrophe als Weckruf: Nach der Katastrophe entstehen in Belgien und Deutschland erfolgreiche Bürgerenergieprojekte, der gesellschaftliche Konsens zugunsten der Kernenergie wird von vielen Menschen - nicht nur in Italien -  aufgekündigt.

Vor allem die genossenschaftlichen Mitgliedsbetriebe des SEV sind in vieler Hinsicht Gegenentwürfe zu einer zentralistischen Energieproduktion wie sie in Tschernobyl lange Zeit betrieben wurde: In Südtirol wird Strom dezentral produziert
und ist 100 Prozent „grün‘“, die Genossenschaftsmitglieder werden über den Geschäftsverlauf informiert und üben eine demokratische Kontrolle aus. Der SEV hat sich immer dafür eingesetzt, dass diese Vielseitigkeit und Bodenständigkeit, die in unserem Land vor über 100 Jahren entstanden ist, erhalten bleibt. "Energie gehört – wie das Trinkwasser – zur Grundversorgung für Menschen und Betriebe und muss daher den Menschen dienen und nicht der Kapitalvermehrung" - so lautete das Motto des 2018 verstorbenen SEV-Präsidenten Georg Wunderer, dass auch unsere Verbandsarbeit bestimmt.

Kurz gesagt: Wir glauben an dieses Modell – und damit an eine nachhaltige und bürgernahe Energiewende, in der Störfälle
wie in Tschernobyl oder Fukushima nicht mehr möglich sind. 


 
 
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