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Geschenkter Strom

27.05.2016
Der vergangene 8. Mai war in Deutschland ein besonderer Tag: Die Sonne schien, der Wind wehte kräftig – und das Land
stellte einen neuen Ökostromrekord auf. Fast 88 Prozent des deutschen Strombedarfs wurden an diesem Tag mit erneuerbaren Energien gedeckt. An der deutschen Strombörse in Leipzig führte das Strom-Überangebot sogar zu „negativen Preisen“.

Mit anderen Worten: Industrielle Großabnehmer, die anders als private Verbraucher ihren Strom an der Börse direkt einkaufen und nicht an Festpreise gebunden sind, mussten von den Produzenten einige Stunden lang für die bezogene Energie bezahlt werden und nicht – wie eigentlich üblich – ihren Strom einkaufen. Das Beispiel zeigt, dass der Einsatz erneuerbarer Energie ein ganz neues und vor allem „intelligentes Versorgungsmanagement und neue Geschäftsmodelle erfordert. Oder: Die Lieferung von Strom allein reicht nicht mehr aus.

Wenn die „Energiewende“ Erfolg haben soll, müsse die Bereitstellung von Energie-Dienstleistungen in den Mittelpunkt rücken, sagte der Energieexperte Stephan Kohler schon auf der SEV-Vollversammlung 2015. Denn die Zeit drängt: Schließlich hat sich in Deutschland die Zahl der Tage mit negativen Strombörsenpreisen seit 2011 mehr als vervierfacht.

 
 
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