Pressemitteilung 13.05.2015 - Vertragsunterzeichnung Mobile Wärme
Der SEV denkt voraus und entwickelt neue technische Verfahren und maßgeschneiderte Problemlösungen – zum Vorteil seiner Mitglieder und der Endverbraucher vor Ort. Heute unterzeichneten die Verbandsspitze und Vertreter des deutschen Unternehmens Mobiheat in Bozen einen richtungsweisenden Vertrag, der eine Ausfallversicherung für Südtiroler Heizkraftwerke sicherstellt. Diese Vereinbarung tritt am 1. Oktober und damit am Beginn der kommenden Heizperiode in Kraft. Der Vorteil für Heizkraftwerkbetreiber liegt auf der Hand: Wenn ein Heizwerk den Betrieb nach einem Brand oder aufgrund von Naturkatastrophen und technischen Problemen nicht mehr gewährleisten kann, garantiert eine in Südtirol stationierte mobile Anlage innerhalb von 24 Stunden (bei einer Leistung von zwei MW) oder von 48 Stunden (bei einer Leistung von vier MW) die Wiederaufnahme der Fernwärmeversorgung.
Damit geht der SEV – wieder einmal – ganz neue Wege: Diese auf den Bedarf von Fernheizwerken zugeschnittene Ausfallsicherung ist dann auch einzigartig. Die technischen Details der Vereinbarung wurden vom SEV in enger Zusammenarbeit mit Südtiroler Fernheizwerken festgelegt. Ein weiterer Vorteil: Weil sich zahlreiche Fernheizwerke an diesem Projekt beteiligen, konnte der SEV günstige Konditionen für seine Mitglieder aushandeln. Diese Art der „Versicherung“ ist schließlich nur solidarisch möglich, da die anfallenden Kosten von einem Heizwerk allein nicht getragen werden können. Damit ist die Versorgungssicherheit – vor allem für Einrichtungen wie Altersheime, Schulen und Krankenhäuser – gewährleistet. Das Abkommen könnte auch auf Fernheizwerke jenseits der Landesgrenzen ausgeweitet werden. So hat der Tiroler Biomasseverband sein Interesse an diesem innovativen Projekt angemeldet.
Mit 74 Anlagen verfügt Südtirol über die höchste Dichte an Fernheizwerken in ganz Europa. 2013 versorgten die Südtiroler Fernheizwerke 15.000 Gebäude über ein 812 Kilometer langes Leitungsnetz und lieferten 680 Millionen Kilowattstunden Wärme und 74 Millionen Kilowattstunden Strom. Damit wurden in Südtirol pro Jahr 100 Millionen Liter Heizöl eingespart.
Foto: v.l.n.r.: Helmuth Schäffer (Geschäftsführer Mobiheat), Hanspeter Fuchs (Präsident SEV)