Pressemitteilung 09.09.2014 - Energie von daheim - Netzübernahme im Vinschgau
Ein Modell – auch für andere Landesteile: Die Landesregierung stimmt der Übernahme der ehemaligen Enel-Leitungen durch neun Vinschgauer Gemeinden zu – und bestätigt damit die Arbeit des Südtiroler Energieverbands
Die Landesregierung hat auf ihrer heutigen Sitzung der Übernahme der ehemaligen Enel-Leitungen durch neun Vinschgauer Gemeinden (Graun, Mals, Glurns, Taufers in Münstertal, Prad, Stilfs, Schluderns, Laas und Schlanders) zugestimmt. Der Südtiroler Energieverband (SEV) begrüßt diese Entscheidung. Seit 2012 begleitet der Verband mehrere Südtiroler Gemeinden und darunter auch das Vinschgauer Energiekonsortium (VEK) bei der Übernahme der vom Energieversorger Enel an die landeseigene Selnet AG übergegangenen Stromnetze.
„Wir sollten mehr Pluralismus wagen – auch in der Strompolitik“, erklärte SEV-Präsident Hanspeter Fuchs im Rahmen der SEV-Vollversammlung im April in Bozen. Die heute beschlossene „Kommunalisierung“ der Stromnetze ist ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung. Die Gemeinden werden die Netze dem VEK übertragen. Dieses Konsortium will die Verteilung in Zukunft genossenschaftlich führen und somit kostengünstigen und bodenständigen „Strom von daheim“ liefern. „Das wäre dann ein attraktives Modell dezentraler Energieversorgung, das auch für andere
Landesteil interessant sein kann“, sagt SEV-Geschäftsführer Rudi Rienzner.
Der Boom der erneuerbaren Energie stellt schließlich über Jahrzehnte gewachsene Strukturen in Frage. Wind, Sonne und Wasser lassen sich am besten dezentral und den örtlichen Bedürfnissen gemäß nutzen. In Südtirol hat diese
Entwicklung Ende des 19. Jahrhunderts begonnen. Und das ist gut so. Denn wir müssen nichts nachholen. Die Statistik belegt diesen Vorteil: 2012 arbeiteten von den 140 Stromverteilern in Italien 53 in Südtirol. Zum Vergleich: Allein in
Bayern gibt es etwa 300 Stromverteiler. Natürlich beherrschen die Großverteiler SEL NET-AG und die Etschwerke Netz AG den einheimischen Markt – aber die übrigen 51 Verteiler (mit den Stadtwerken Bruneck und Brixen) versorgen mehr
als 60.000 Kunden mit Strom. Mehr als 15 Prozent der Südtiroler Stromproduktion liefern 966 Wasserkraftwerke mit einer mittleren Nennleistung von weniger als drei Megawatt – und viele Anlagen werden genossenschaftlich geführt. Diese
Vielfalt hat der Südtiroler Energieverband immer als Standortvorteil verstanden
Die Landesregierung hat auf ihrer heutigen Sitzung der Übernahme der ehemaligen Enel-Leitungen durch neun Vinschgauer Gemeinden (Graun, Mals, Glurns, Taufers in Münstertal, Prad, Stilfs, Schluderns, Laas und Schlanders) zugestimmt. Der Südtiroler Energieverband (SEV) begrüßt diese Entscheidung. Seit 2012 begleitet der Verband mehrere Südtiroler Gemeinden und darunter auch das Vinschgauer Energiekonsortium (VEK) bei der Übernahme der vom Energieversorger Enel an die landeseigene Selnet AG übergegangenen Stromnetze.
„Wir sollten mehr Pluralismus wagen – auch in der Strompolitik“, erklärte SEV-Präsident Hanspeter Fuchs im Rahmen der SEV-Vollversammlung im April in Bozen. Die heute beschlossene „Kommunalisierung“ der Stromnetze ist ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung. Die Gemeinden werden die Netze dem VEK übertragen. Dieses Konsortium will die Verteilung in Zukunft genossenschaftlich führen und somit kostengünstigen und bodenständigen „Strom von daheim“ liefern. „Das wäre dann ein attraktives Modell dezentraler Energieversorgung, das auch für andere
Landesteil interessant sein kann“, sagt SEV-Geschäftsführer Rudi Rienzner.
Der Boom der erneuerbaren Energie stellt schließlich über Jahrzehnte gewachsene Strukturen in Frage. Wind, Sonne und Wasser lassen sich am besten dezentral und den örtlichen Bedürfnissen gemäß nutzen. In Südtirol hat diese
Entwicklung Ende des 19. Jahrhunderts begonnen. Und das ist gut so. Denn wir müssen nichts nachholen. Die Statistik belegt diesen Vorteil: 2012 arbeiteten von den 140 Stromverteilern in Italien 53 in Südtirol. Zum Vergleich: Allein in
Bayern gibt es etwa 300 Stromverteiler. Natürlich beherrschen die Großverteiler SEL NET-AG und die Etschwerke Netz AG den einheimischen Markt – aber die übrigen 51 Verteiler (mit den Stadtwerken Bruneck und Brixen) versorgen mehr
als 60.000 Kunden mit Strom. Mehr als 15 Prozent der Südtiroler Stromproduktion liefern 966 Wasserkraftwerke mit einer mittleren Nennleistung von weniger als drei Megawatt – und viele Anlagen werden genossenschaftlich geführt. Diese
Vielfalt hat der Südtiroler Energieverband immer als Standortvorteil verstanden