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Zukunft Wasserstoff

26.02.2021
Wird die Produktion von „grünem‘“ Wasserstoff ein Markt für Stromproduzenten, Biogasanlagen oder Heizwerke in Südtirol? In einem Positionspapier zum Ausbau- und Optimierungspotential im Bereich der regenerativen Energien hat sich der SEV schon im August 2020 für die Nutzung von einheimischem Biogas für die Herstellung emissionsfreier Treibstoffe wie „grünen“ Wasserstoff eingesetzt. „Da die Biogasanlagen in Südtirol an dezentral gelegenen Orten stehen“, könne auch der Wasserstoff „dezentral als Treibstoff angeboten werden“. Wasserstoff entsteht durch Vergasung oder die Elektrolyse von Wasser. Damit kann Wasserstoff – wenn erneuerbare Energie eingesetzt wird – CO2-frei produziert werden. In diesem Fall wird von „grünem“ Wasserstoff gesprochen.

Der Markt für „grünen“ Wasserstoff wächst derzeit rasant, belegt eine neue Studie des weltweit tätigen Consultingkonzerns McKinsey & Company. Demnach könnte grüner Wasserstoff bereits in zehn Jahren in einigen Regionen der Welt für nur 1,15 Euro je Kilogramm produziert werden. Damit könnte dieser Treibstoff mit dem so genannten „grauem“ Wasserstoff konkurrieren, bei dessen Produktion CO2 anfällt. Der Stahl- und der Chemieindustrie, aber auch dem internationalen Schwerlast- und Flugverkehr eröffnet „grüner“ Wasserstoff die Möglichkeit, CO2-frei zu werden.

Auch das Land Südtirol setzt auf Wasserstoff. Ein Beispiel dafür ist die Projektauswahl für die Förderung aus dem Recovery Fund der Europäischen Union, die das Land dem Staat vorgelegt hat. Im Bereich „Grüne Revolution und ökologischer Wandel“, der 30 Projekte umfasst, will man 43 Millionen Euro in den Einsatz der Wasserstofftechnologie und 22 Millionen Euro in neue Anlagen zur Herstellung von Wasserstoff und flüssigem Biogas (Bio-LNG) investieren.

Konkrete Schritte wurden bereits gesetzt:  Am 14. September 2020 wurde der Grundstein für den NOI Techpark in Bruneck gelegt. In der 2022 fertiggestellten Anlage wird Wasserstoff produziert und gespeichert. Übrigens: In Südtirol befindet sich derzeit fast der gesamte wasserstoffbetriebene Fuhrpark Italiens. Schon 2014 hat die Brennerautobahn AG in Bozen die erste Anlage zur Produktion und Speicherung von „grünem“ Wasserstoff in Italien eröffnet. Der dort erzeugte Wasserstoff kann den Jahresbedarf von bis zu 15 Autobussen (mit täglichen Strecken von 200 bis 250 Kilometern) oder von 700 PKW decken, was eine jährliche Einsparung von 525.000 Litern Benzin oder 440.000 Litern Diesel ermöglicht.


 
 
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