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Windenergie: Flaute am Mittelmeer

28.11.2021
Eine neue Studie untersucht die Genehmigungsverfahren für Windparks in Italien – und kommt zu ernüchternden Ergebnissen. So kommt die Entwicklung von großen Windparks in Italien kaum voran. Laut einer neuen Studie des Think Tanks Elevens und des Consultingunternehmens Public Affairs Advisers dauern die Genehmigungsverfahren für 91 Prozent der neu eingereichten Projekte mindestens fünf Jahre. Im sonnenreichen Sardinien müssen Energie-Unternehmen sogar mehr als neun Jahre auf eine Baugenehmigung warten – und die ursprünglich vorgelegten Projekte sind dann in vielen Fällen schon vor dem ersten Spatenstich technisch veraltet.

Seit 2017 (in fünf Jahren!) wurden italienweit neue Windkraftwerke mit einer Leistung von 639 Megawatt in Betrieb genommen – dabei bräuchte das Land pro Jahr (!) zusätzliche 950 Megawatt aus der Windenergie um die eigenen Klimaziele bis 2030 erreichen zu können. Zur Erinnerung: Windkraft und Solarenergie gelten in Italien als die Bereiche erneuerbarer Energie mit dem größten Ausbaupotential.

Am unternehmerischen Engagement liegt es jedenfalls nicht: Seit 2017 wurden in Italien Projekte für eine zusätzliche Stromproduktion aus Windkraft im Umfang von 20.000 Megawatt Leistung eingereicht. Die konkrete Umsetzung dieser  Bauvorhaben wird vor allem durch die Regionalverwaltungen über die obligatorische Umweltverträglichkeitsprüfung oder von den Denkmalämtern des Kulturministeriums ausgebremst. Von 42 Gutachten der Regionen waren 41 negativ und unter den 45 Gutachten aus dem Kulturministerium gab es 35 negative Bescheide. Die häufigste Begründung: Das Landschaftsbild wird  - auch für den Bau von Anlagen zur Erzeugung „grüner“ Energie - nicht angetastet.




 
 
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