Wasserkraft: Das Beispiel Österreich
25.06.2021
Ökonomie schlägt Ökologie? Das muss nicht sein. Die Wasserkraft bildet in Österreich eine zentrale Grundlage für eine nachhaltige Stromproduktion. Heute werden in der Alpenrepublik etwa 60 Prozent der im Land erzeugten elektrischen Energie in Wasserkraftwerken produziert. In Österreich stehen 5.240 Wasserkraftwerke und 2.621 davon sind Eigenbedarfsanlagen. Der Kraftwerkspark setzt sich wie folgt zusammen: 60,8 Prozent sind Laufkraftwerke, 26 Prozent Pumpspeicherkraftwerke und 12,6 Prozent Kleinwasserkraftwerke. 2019 erzeugten die Wasserkraftwerke in Österreich 44,2 TWh Strom – bei einer landesweiten Gesamtproduktion von 73 TWh.
Laut einer 2018 veröffentlichten Studie des Consultingunternehmens Pyöry beträgt das technisch und wirtschaftlich nutzbare Potential der Wasserkraft in Österreich zusätzliche 10 TWh im Bereich des Kraftwerksneubaus und 1 TWh im Bereich der Optimierung bestehender Anlagen. Die Bundesregierung will die Wasserkraft in den kommenden Jahren um weitere fünf TWh ausbauen, bis 2030 soll die gesamtstaatliche Produktion auf 100 Prozent Ökostrom umgestellt werden. In der Novelle des Elektrizitätswirtschafts – und Organisationsgesetzes (EIWOG) als neuer Rechtsrahmen für Großprojekte im Bereich der Energiewirtschaft ist das öffentliche Interesse an der Versorgungssicherheit festgeschrieben – gleichzeitig schreibt der neue Nationale Gewässerbewirtschaftungsplan aber auch einen guten ökologischen Zustand der Gewässer bis 2027 vor.
Ein Widerspruch? Keineswegs. Experten in Österreich sprechen vielmehr von einer Win-Win-Situation – auch weil die flexible und steuerbare Stromerzeugung aus den Spreicher- und Pumpspeicherkraftwerken bei der Intergration volatiler erneuerbarer Energie aus Windkraftwerken oder PV-Anlagen in Zukunft eine unverzichtbare Rolle bei der Sichererstellung der Versorgungssicherheit spielen wird. Natürlich hat die Nutzung der Wasserkraft ökologische Folgen. Deshalb strebt Österreich eine nachhaltige Wasserkraft an, bei der die Nutzung und der Schutz der Fließgewässer im Mittelpunkt stehen. Übrigens: Eine vergleichbare Position, die Ökonomie und Ökologie harmonisch zusammenführt, hat der SEV bereits für Südtirol formuliert.
Um die möglichst konfliktfreie Verbindung von nachhaltiger Stromproduktion und Gewässerschutz erreichen zu können, braucht es allerdings einen technischen Innovationsschub beim Kraftwerksbau und bei der Modernisierung bestehender Anlagen - mit der Vernetzung von Lebensräumen, der Ermöglichung der Fischwanderung, der Gewährleistung eines ökologischen Mindestabflusses oder der Reduzierung von Abflussschwankungen. Bei der Nutzung von Gewässern schreibt der neue Nationale Gewässerbewirtschaftungsplan in Österreich daher ein„Verschlechterungsverbot“ vor. Und: Je höher der Nutzen am Erhalt des Gewässerzustands ist, umso höher muss der Nutzen der Energieerzeugung sein.
Laut einer 2018 veröffentlichten Studie des Consultingunternehmens Pyöry beträgt das technisch und wirtschaftlich nutzbare Potential der Wasserkraft in Österreich zusätzliche 10 TWh im Bereich des Kraftwerksneubaus und 1 TWh im Bereich der Optimierung bestehender Anlagen. Die Bundesregierung will die Wasserkraft in den kommenden Jahren um weitere fünf TWh ausbauen, bis 2030 soll die gesamtstaatliche Produktion auf 100 Prozent Ökostrom umgestellt werden. In der Novelle des Elektrizitätswirtschafts – und Organisationsgesetzes (EIWOG) als neuer Rechtsrahmen für Großprojekte im Bereich der Energiewirtschaft ist das öffentliche Interesse an der Versorgungssicherheit festgeschrieben – gleichzeitig schreibt der neue Nationale Gewässerbewirtschaftungsplan aber auch einen guten ökologischen Zustand der Gewässer bis 2027 vor.
Ein Widerspruch? Keineswegs. Experten in Österreich sprechen vielmehr von einer Win-Win-Situation – auch weil die flexible und steuerbare Stromerzeugung aus den Spreicher- und Pumpspeicherkraftwerken bei der Intergration volatiler erneuerbarer Energie aus Windkraftwerken oder PV-Anlagen in Zukunft eine unverzichtbare Rolle bei der Sichererstellung der Versorgungssicherheit spielen wird. Natürlich hat die Nutzung der Wasserkraft ökologische Folgen. Deshalb strebt Österreich eine nachhaltige Wasserkraft an, bei der die Nutzung und der Schutz der Fließgewässer im Mittelpunkt stehen. Übrigens: Eine vergleichbare Position, die Ökonomie und Ökologie harmonisch zusammenführt, hat der SEV bereits für Südtirol formuliert.
Um die möglichst konfliktfreie Verbindung von nachhaltiger Stromproduktion und Gewässerschutz erreichen zu können, braucht es allerdings einen technischen Innovationsschub beim Kraftwerksbau und bei der Modernisierung bestehender Anlagen - mit der Vernetzung von Lebensräumen, der Ermöglichung der Fischwanderung, der Gewährleistung eines ökologischen Mindestabflusses oder der Reduzierung von Abflussschwankungen. Bei der Nutzung von Gewässern schreibt der neue Nationale Gewässerbewirtschaftungsplan in Österreich daher ein„Verschlechterungsverbot“ vor. Und: Je höher der Nutzen am Erhalt des Gewässerzustands ist, umso höher muss der Nutzen der Energieerzeugung sein.