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Unsere Mitglieder: Biogas Wipptal

28.10.2021
Die BIOGAS Wipptal GmbH wurde 2008 von 62 Landwirten aus dem Wipptal gegründet. Damals wollte man mit der Vergärung von Mist und Gülle in einer Biogasanlage einen Beitrag für den Umweltschutz leisten. Mit dieser Technologie können sowohl der Nitratgehalt in den Böden wie auch die Methanemissionen deutlich reduziert werden. Gleichzeitig wird mit dem gewonnenen Biogas klimaneutrale Energie (Wärme und Strom) erzeugt. Aus einem Teil des Gärrestes wird hochwertiger organischer Dünger hergestellt, der im Obst- und Weinbauwie sowie auf den Skipisten eingesetzt werden kann.

Derzeit führt BIOGAS Wipptal Umbau- und Kapazitätserweiterungsarbeiten durch. Dabei wird die Kapazität der Fermenter auf 31.000 Kubikmeter für 150.000 Tonnen Mist und Gülle pro Jahr erweitert. Damit erhält ein großer Teil der Wipptaler Milchviehwirtschaft die Möglichkeit, ihren Wirtschaftsdünger in der Biogasanlage zu vergären. 

Die Strom- und Wärmeerzeugung wird nach dem Abschluss der Umbauarbeiten eingestellt. Die neue Anlage erhält ein Upgrading- und Verflüssigungsverfahren. Dabei wird Biogas in Reinigungs- und Membransystemen behandelt. Methan (CH4) und Kohlendioxid (CO2) werden dadurch abgetrennt. Das Methan wird dann über einen mehrstufigen Verdichter auf -165°C abgekühlt und ändert seinen Aggregatzustand von gasförmig auf flüssig. Das somit erzeugte LNG (Liqufied Natural Gas) besitzt eine 20 bis 30 Prozent höhere Energiedichte als Dieselkraftstoff und ist CO2-neutral. Das Bio-LNG soll künftig an der hauseigenen Tankstelle an LKW’s abgegeben oder an weitere Tankstellenbetreiber in Südtirol verkauft werden.

Das gewonnene CO2 wird so aufbereitet und verflüssig, dass es in der Lebendmittelindustrie eingesetzt werden kann. Einerseits kann das CO2 für die Anreicherung von Kohlensäure in der Getränkeindustrie verwendet werden, andererseits ist
dessen Verwendung für die Produktion von Trockeneis möglich. Die Gärreste aus der Fermentation werden zu einem Teil an die Landwirte für die Düngung ihrer Felder zurückgegeben. Mit dem restlichen Material werden organische Feststoffdünger und ein organisches Flüssigdünger-Konzentrat hergestellt. Damit erfolgt nicht nur eine vollständige Verwertung aller gewonnenen Wertstoffe. Diese innovative regionale Kreislaufwirtschaft erzeugt auch einen positiven Beitrag
für die Dekarbonisierung unserer Umwelt. Die Inbetriebnahme der umgebauten Anlage ist für Anfang 2022 geplant.


 
 
 
 
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