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Tiefer Fall

24.04.2020
Schwierige Zeiten für Stromproduzenten und Stromverteiler: Der „Lockdown“ von wichtigen Wirtschaftsbereichen wie Handel, Industrie, Handwerk und Tourismus hat den Stromverbrauch in Italien einbrechen lassen - und aufgrund weltweit sinkender Gas-, Kohle- und Ölpreise liegen die von Wasserkraftwerken in Südtirol erzielten Erträge unter den Gestehungskosten.

Die Zahlen: Vom 11. März bis zum 23. April ist die Nachfrage nach Strom in Italien im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,6 TWh oder 18 Prozent gesunken. In den norditalienischen Regionen Aosta, Piemont, Ligurien, Lombardei, Trentino-Südtirol, Friaul und Emilia-Romagna verringerte sich die Nachfrage sogar um 22 Prozent. Damit entfallen 70 Prozent des im gesamten Staatsgebiet errechneten Rückgangs auf den industrialisierten Norden. Übrigens: Vom 11. März bis zum 23. April stieg die Erzeugung erneuerbarer Energie italienweit um 0,6 Prozent. Deren Anteil an der Gesamtproduktion elektrischer Energie wuchs in diesem Zeitraum von 38,8 Prozent (2019) auf 45,8 Prozent. Die Stromproduktion aus Wasserkraft erhöhte sich im Vergleich zu 2019 um 754 GWh oder um 20,5 Prozent, während die Produktion aus Windkraft um 34,1 Prozent zurückgegangen ist.

Die Strompreise in Italien sind maßgeblich an die – in der COVID-19-Krise weltweit eingebrochenen – Preise der Primärenergieträger Öl, Kohle und Gas gekoppelt. Der gesamtstaatliche Einheitspreis für den Stromeinkauf (PUN) betrug im Zeitraum vom 1. bis zum 17. April durchschnittlich 23,94 Euro pro MWh und lag damit um 139 Prozent (!) unter dem Mittelwert des Vorjahres (57,14 Euro pro MWh). Die Folge: Verbraucherinnen und Verbraucher zahlen weniger für ihren Strom – Stromproduzenten erwirtschaften in vielen Fällen nicht einmal die eigenen Gestehungskosten.







 
 
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