Strombörse: So entsteht der Strompreis
27.05.2022
Warum geben teure Gaskraftwerke an den europäischen Strombörsen "den Preis an": Ein Blick hinter die Kulissen des "Merit-Order"-Systems. Wie wird Strom eigentlich gehandelt? Der erste Schritt: Die Menge des einzuspeisenden Stroms wird im europäischen Großhandel einen Tag im Voraus festgelegt. Die Kraftwerksbetreiber legen in einem Auktionsverfahren aufgrund dieser Daten Preisangebote und Liefermengen für bestimmte Zeiträume vor. Die Einsatzreihenfolge wird dann vom billigsten Kraftwerk aufsteigend bis zum teuersten Angebot des letzten zur Bedarfsdeckung noch notwendigen Kraftwerks ermittelt.
Dieses so genannte „Merit-Order“-System orientiert sich an den niedrigsten Grenzkosten, die bei einem Kraftwerk für die letzte produzierte Megawattstunde anfallen. Kraftwerke, die – wie Windparks, Wasserkraftwerke oder Solaranlagen – die niedrigsten Stromgestehungskosten aufweisen, führen diese Einsatzreihenfolge an und werden daher als erste zur Einspeisung in das Netz zugeschaltet. Darauf folgen Kraftwerke mit höheren Grenzkosten – wie etwa Kohle- oder Gaskraftwerke – bis die prognostizierte Tagesnachfrage gedeckt ist. Die teuersten Kraftwerke können ihren Strom also nur dann verkaufen, wenn die Nachfrage das Angebot der billigeren Marktteilnehmer übersteigt. Umgekehrt gilt: Wenn Wasserkraftwerke oder Windräder den Strombedarf vollständig decken, verdrängen sie teurere Anbieter vom Markt.
Je größer der Anteil erneuerbarer (und damit billiger) Energie ist, desto niedriger ist der Preis. Das Problem für die Verbraucherinnen und Verbraucher: An den Strombörsen ist der Market-Clearing Price (MCP) oder Markträumungspreis immer das letzte Angebot, das einen Zuschlag erhält. Das Kraftwerk mit den teuersten Grenzkosten (Grenzkraftwerk), das ganz hinten in der Einsatzreihenfolge steht, definiert damit den Börsenpreis für alle anderen eingesetzten Kraftwerke. Nutzt das letzte Kraftwerk in der Merit-Order-Rangliste fossiles Importgas, führt das bei hohen Gaspreisen automatisch zu einem höheren Großhandelspreis für Strom. Das bedeutet: Alle Stromerzeuger erhalten diesen Marktpreis, der an die Kundinnen und Kunden weitergegeben wird, auch wenn deren Angebote eigentlich viel billiger waren.
Dieses so genannte „Merit-Order“-System orientiert sich an den niedrigsten Grenzkosten, die bei einem Kraftwerk für die letzte produzierte Megawattstunde anfallen. Kraftwerke, die – wie Windparks, Wasserkraftwerke oder Solaranlagen – die niedrigsten Stromgestehungskosten aufweisen, führen diese Einsatzreihenfolge an und werden daher als erste zur Einspeisung in das Netz zugeschaltet. Darauf folgen Kraftwerke mit höheren Grenzkosten – wie etwa Kohle- oder Gaskraftwerke – bis die prognostizierte Tagesnachfrage gedeckt ist. Die teuersten Kraftwerke können ihren Strom also nur dann verkaufen, wenn die Nachfrage das Angebot der billigeren Marktteilnehmer übersteigt. Umgekehrt gilt: Wenn Wasserkraftwerke oder Windräder den Strombedarf vollständig decken, verdrängen sie teurere Anbieter vom Markt.
Je größer der Anteil erneuerbarer (und damit billiger) Energie ist, desto niedriger ist der Preis. Das Problem für die Verbraucherinnen und Verbraucher: An den Strombörsen ist der Market-Clearing Price (MCP) oder Markträumungspreis immer das letzte Angebot, das einen Zuschlag erhält. Das Kraftwerk mit den teuersten Grenzkosten (Grenzkraftwerk), das ganz hinten in der Einsatzreihenfolge steht, definiert damit den Börsenpreis für alle anderen eingesetzten Kraftwerke. Nutzt das letzte Kraftwerk in der Merit-Order-Rangliste fossiles Importgas, führt das bei hohen Gaspreisen automatisch zu einem höheren Großhandelspreis für Strom. Das bedeutet: Alle Stromerzeuger erhalten diesen Marktpreis, der an die Kundinnen und Kunden weitergegeben wird, auch wenn deren Angebote eigentlich viel billiger waren.