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Strom: Der Solarboom

19.12.2022
Beginnt das 2022 das Solarzeitalter in Europa? Während die Installation von PV-Anlagen in Südtirol aufgrund von restriktiven Bestimmungen – allen Versprechungen und Ankündigungen zum Trotz – weiterhin ausgebremst wird, boomt die Branche in Italien und Europa. Die Marktanalyse des "EU Solar Outlook 2022 – 2026" geht in den 27 EU-Mitgliedsstaaten von 41,4 Gigawatt (GW) neu installierter Solar-PV-Kapazität in diesem Jahr aus, ein Plus von 47 Prozent gegenüber den 28,1 GW, die 2021 ans Netz gingen. Damit steigt die PV-Leistung in der EU von 167,5 GW im Jahr 2021 auf 208,9 GW bis Ende 2022  (+25  Prozent). Laut der heute als am wahrscheinlichsten geltenden Prognose könnte die 50-GW Marke bei den Neuinstallationen bis 2023 überschreiten sein und sich die heute zur Verfügung stehende Leistung bis 2026 mehr als verdoppeln. 

Der Solarboom betrifft auch Italien. Seit 2013 ist es dem Land nicht mehr gelungen, die Leistung der landesweit installierten Solaranlagen um mehr als ein GW pro Jahr zu steigern. 2022 werden in Italien zusätzliche 2,6 GW ans Netz gehen– 174 Prozent mehr als 2021. Ein entscheidender Grund für dieses Wachstum ist der 110-Prozent-Superbonus für die energetische Sanierung von Gebäuden. Andererseits werden große Installationsprojekte weiterhin durch langwierige Genehmigungsverfahren behindert. Der italienische Solarmarkt ist in den vergangenen acht Jahren mit einem durchschnittlichen Leistungsplus von jeweils 500 Megawatt (MW) nur langsam gewachsen. Ende des 3. Quartals 2022 betrug die kumulierte Solarkapazität in Italien 24,2 GW, die in 1.137.374 Anlagen produziert werden. Bei der überwiegenden Mehrheit dieser Anlagen handelte es sich um kleine Systeme. Die Regionen mit der höchsten installierten PV-Leistung sind Apulien, die Lombardei und die Emilia-Romagna, während in den Regionen Aosta, Ligurien und Molise die wenigsten Solaranlagen stehen.
 
 
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