Mare Nostrum
16.01.2025
Italien liegt im Mittelmeer. Und das ist ein geographisch bedingter Trumpf, der jetzt Schritt für Schritt ausgespielt wird. Anders gesagt: Ministerpräsidentin Giorgia Meloni will Italien zum Knotenpunkt einer internationalen Infrastruktur aus Stromleitungen und Pipelines machen, die „grüne” Energie „grünen” Wasserstoff und fossiles Gas von Südosteuropa und Nordafrika über Italien bis nach Mitteleuropa transportiert – und damit auch Energielieferungen aus Russland ersetzt.
Beim World Future Energy Summit in Abu Dhabi im Januar 2025 stellte die Regierungschefin ein ehrgeiziges Kooperationsprojekt mit Albanien vor – dort könnten neue Photovoltaik- und Windkraftwerke in Zukunft bis zu drei Gigawatt elektrische Energie erzeugen. Beide Länder wollen auf dem Meeresboden eine Stromtrasse von der albanischen Hafenstadt Vlora bis Bari verlegen, über die ein Drittel dieser erneuerbaren Energie in Zukunft nach Italien exportiert werden soll. 2019 hatte der italienische Netzbetreiber Terna ein Seekabel in Betrieb genommen, das Montenegro und die Balkanstaaten wie eine „elektrische Brücke” mit Italien verbindet. Auch eine unterseeische Übertragungsleitung mit Griechenland gibt es bereits.
Im Mai 2024 genehmigte das italienische Ministerium für Umwelt und Energiesicherheit den Bau einer Stromverbindung zwischen Italien und Tunesien (ELMED). Der neue Stromhighway hat eine Gesamtlänge von zirka 220 Kilometern und wird bis zu 800 Metern unter dem Meeresspiegel durch die Straße von Sizilien verlaufen. Die algerischen Erdgasfelder sind schon seit 1987 über die in den Folgejahren erweiterte Transmed-Pipeline direkt mit der Poebene verbunden.
Am 21. Januar 2025 unterzeichneten in Rom Deutschland, Algerien, Italien, Österreich und Tunesien eine Absichtserklärung zur Entwicklung des südlichen Wasserstoffkorridors. Eine 3.500 bis 4.000 Kilometer lange Pipeline soll bis 2030 eine direkte Leitungsverbindung zwischen Nordafrika und Italien, Österreich und Deutschland für gasförmigen Wasserstoff herstellen. Der europäische Teil des Südkorridors wird von Sizilien bis Bayern eine Länge von 3.250 Kilometern haben und zu 60 bis 70 Prozent aus umgerüsteten Erdgaspipelines bestehen.
Auf Produktionsseite hat Algerien die Entwicklung eines Großprojektes für die Wasserstofferzeugung mit Beteiligung von Unternehmen aus Österreich, Deutschland und Italien angekündigt. Im Mai 2024 legte Tunesien seine Wasserstoffstrategie vor. Bis 2050 sollen in dem Land jährlich zirka 8,3 Millionen Tonnen grüner Wasserstoff erzeugt werden und 6,3 Millionen davon sind für den Export per Pipeline in die Nachfragezentren der EU bestimmt. Für die Herstellung von Wasserstoff wird allerdings Wasser als Ausgangsprodukt benötigt. Deshalb will Tunesien die eigene Meerwasserentsalzung jetzt noch weiter intensivieren.
Beim World Future Energy Summit in Abu Dhabi im Januar 2025 stellte die Regierungschefin ein ehrgeiziges Kooperationsprojekt mit Albanien vor – dort könnten neue Photovoltaik- und Windkraftwerke in Zukunft bis zu drei Gigawatt elektrische Energie erzeugen. Beide Länder wollen auf dem Meeresboden eine Stromtrasse von der albanischen Hafenstadt Vlora bis Bari verlegen, über die ein Drittel dieser erneuerbaren Energie in Zukunft nach Italien exportiert werden soll. 2019 hatte der italienische Netzbetreiber Terna ein Seekabel in Betrieb genommen, das Montenegro und die Balkanstaaten wie eine „elektrische Brücke” mit Italien verbindet. Auch eine unterseeische Übertragungsleitung mit Griechenland gibt es bereits.
Im Mai 2024 genehmigte das italienische Ministerium für Umwelt und Energiesicherheit den Bau einer Stromverbindung zwischen Italien und Tunesien (ELMED). Der neue Stromhighway hat eine Gesamtlänge von zirka 220 Kilometern und wird bis zu 800 Metern unter dem Meeresspiegel durch die Straße von Sizilien verlaufen. Die algerischen Erdgasfelder sind schon seit 1987 über die in den Folgejahren erweiterte Transmed-Pipeline direkt mit der Poebene verbunden.
Am 21. Januar 2025 unterzeichneten in Rom Deutschland, Algerien, Italien, Österreich und Tunesien eine Absichtserklärung zur Entwicklung des südlichen Wasserstoffkorridors. Eine 3.500 bis 4.000 Kilometer lange Pipeline soll bis 2030 eine direkte Leitungsverbindung zwischen Nordafrika und Italien, Österreich und Deutschland für gasförmigen Wasserstoff herstellen. Der europäische Teil des Südkorridors wird von Sizilien bis Bayern eine Länge von 3.250 Kilometern haben und zu 60 bis 70 Prozent aus umgerüsteten Erdgaspipelines bestehen.
Auf Produktionsseite hat Algerien die Entwicklung eines Großprojektes für die Wasserstofferzeugung mit Beteiligung von Unternehmen aus Österreich, Deutschland und Italien angekündigt. Im Mai 2024 legte Tunesien seine Wasserstoffstrategie vor. Bis 2050 sollen in dem Land jährlich zirka 8,3 Millionen Tonnen grüner Wasserstoff erzeugt werden und 6,3 Millionen davon sind für den Export per Pipeline in die Nachfragezentren der EU bestimmt. Für die Herstellung von Wasserstoff wird allerdings Wasser als Ausgangsprodukt benötigt. Deshalb will Tunesien die eigene Meerwasserentsalzung jetzt noch weiter intensivieren.