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Flüssiggas: Das große Geschäft

22.03.2022
US-Amerikanisches Fracking-Gas ist plötzlich zu einem international umkämpfen Rohstoff geworden. Die USA sind heute der weltweit größte Förderer von fossilem Gas, das erst seit wenigen Jahren mit Spezialtankschiffen in andere Länder exportiert wird. Drei Länder dominieren heute den internationalen Flüssiggasmarkt: Katar, Australien und die USA. Ende des Jahres könnten die USA über sieben große Exportterminals zur Verflüssigung und Verschiffung verfügen – und wären dann der größte Exporteur von Flüssiggas (LNG) weltweit.

Die Nachfrage ist groß: Nicht nur in Europa soll LNG-Gas Öl, Kohle und unsichere Lieferanten wir die russische Föderation ersetzen, sondern auch Indien oder China. LNG-Aktien steigen seit Jahresbeginn: Chevron und Cheniere um knapp 50 Prozent, Shell um 25 Prozent, und der in Houston (Texas) ansässige US-Anbieter Tellurian konnte sogar um 74 Prozent zulegen.

Klimafreundlich ist diese fossile Alternative zu russischem Importgas allerdings nicht. Bei LNG (Liquified Natural Gas) handelt es sich um fossiles Gas, das durch Abkühlung auf minus 162 Grad Celsius energieintensiv verflüssigt wird. Der Bau der LNG-Terminals wird die umstrittene Fracking-Industrie in den USA weiter ankurbeln. Beim Fracking werden große Mengen Wasser, Sand und Chemikalien unter hohem Druck in den Boden gepresst. Damit wird das Gestein im Untergrund aufgesprengt, und eingeschlossenes Gas kann entweichen. Aber: Die Verpressung giftiger Chemikalien verschmutzt nicht nur das Grundwasser. In den USA haben offizielle Untersuchungen der NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) ergeben, dass Fracking bis zu neun Prozent der Gesamtmenge des geförderten Gases als Methan in die Umwelt freisetzt und Methan ist etwa 23 Mal klimaschädlicher als CO2. Der Klimawandel wird mit dieser Ersatz-Strategie also befeuert anstatt verlangsamt zu werden.




 
 
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