Energiepreise: Wie entsteht der Strompreis?
25.10.2022
Wenn der Preis für fossiles Gas steigt, wird auch der Strom teurer. Warum gilt diese Regel auch für Ökostrom, der ausschließlich mit erneuerbarer Energie produziert wird – obwohl die Öko-Kraftwerke gar kein Gas einkaufen?
Die Strombörse
Die Menge und die Großhandelspreise des einzuspeisenden Stroms werden in Italien an der Strombörse IPEX (Italian Power Exchange) in Mailand nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage festgelegt. Dort treffen Anbieter wie Kraftwerksbetreiber und Stromabnehmer wie die Energieversorger aufeinander und handeln Lieferverträge mit unterschiedlichen Laufzeiten aus. Italien ist in sieben Preiszonen aufgeteilt: Norden, Mitte-Norden, Mitte-Süden, Süden, Kalabrien, Sardinien und Sizilien. Aus den in diesen Zonen realisierten Preisen wird ein Mittelwert gebildet: der gesamtstaatliche Einheitspreis PUN (Prezzo Unico Nazionale), der in den Medien und in Statistiken als Richtwert auftaucht. Ein großer Teil des Stroms, der ja nicht wie etwa Holz oder Eisen gelagert werden kann, wird im Day-Ahead-Handel verkauft. In diesem Fall erfolgten die Erzeugung und die Lieferung in einem festgesetzten Zeitfenster am Tag nach der Festsetzung des Preises. Der Grund dafür sind verlässliche Produktions- und Verbrauchsprognosen: So ist der zu erwartete Umfang der Stromproduktion in einem kurzen Zeitraum, vor allem im Bereich der wetterbedingten Erzeugung erneuerbaren Energien, ebenso sehr gut abschätzbar wie der zu erwartende Bedarf. Auch die Preise für die Verlaufsverträge auf den so genannten Terminmärkten stützen sich auf den von den Marktteilnehmern erwarteten Day-Ahead-Preis zum Zeitpunkt der künftigen Stromlieferung.
Das Merit-Order-Prinzip
Auf diesem Handelsplatz müssten „grüne“ Produzenten ihre mit erneuerbaren Energieträgern wie Sonne, Wind oder Wasser erzeugte Energie eigentlich zu niedrigeren Preisen anbieten können als Kraftwerke, die auf den Import von fossilem Gas angewiesen sind. Das ist aber – leider – nicht so. An der Strombörse bieten Kraftwerksbetreiber Preisangebote und Liefermengen für bestimmte Zeiträume an. Die Einsatzreihenfolge im Day-Ahead Handel wird vom billigsten Kraftwerk aufsteigend bis zum teuersten Angebot des letzten zur Bedarfsdeckung noch notwendigen Kraftwerks ermittelt. Dieses „Merit-Order“-System orientiert sich an den Grenzkosten, die bei einem Kraftwerk für die jeweils letzte produzierte Megawattstunde anfallen. Öko-Kraftwerke, die – wie Windparks, Wasserkraftwerkeoder Solaranlagen – die weitaus niedrigsten Stromgestehungskosten aufweisen, führen diese Einsatzreihenfolge an und werden daher als erste zur Einspeisung in das Netz zugelassen. Darauf folgen Kraftwerke mit höheren Grenzkosten – wie etwa Kohle- oder Gaskraftwerke – bis die Tagesnachfrage gedeckt ist. Das Problem für die Verbraucherinnen und Verbraucher: An den Strombörsen ist der Market-Clearing-Price (MCP) oder Markträumungspreis immer das letzte Angebot, das einen Zuschlag erhält. Das Kraftwerk mit den teuersten Grenzkosten (Grenzkraftwerk), das ganz hinten in der Einsatzreihenfolge steht, definiert den Börsenpreis für alle anderen eingesetzten Kraftwerke. Nutzt das letzte Kraftwerk in der Merit-Order-Rangliste fossiles Importgas,führt das bei hohen Gaspreisen automatisch zu einem hohen Großhandelspreis, auch für die Produzenten billiger „grüner“ Energie. In Italien ist das immer der Fall – schließlich arbeiten die meisten konventionellen Kraftwerke hier mit teurem Erdgas.
Grüner = billiger!
Der mit diesem System ermittelte PUN ist die entscheidende Orientierungsmarke für alle Transaktionen im Bereich der elektrischen Energie in Italien. Damit ist – wie vom Gesetzgeber gewünscht –ein einheitliches Preisniveau im gesamten Staatsgebiet garantiert. Der PUN ist auch bei der Preiskalkulation von Ötzi Strom der entscheidende Referenzwert. Eine spürbare Absenkung der hohen Strompreise ist – bei gleichbleibenden oder steigenden Preisen für importierte fossile Energieträger – nur möglich, wenn möglichst viele neue Anlagen mit erneuerbarer Energie in Betrieb gehen, die dann teure Gas- oder Kohlekraftwerke ersetzen.
Die Strombörse
Die Menge und die Großhandelspreise des einzuspeisenden Stroms werden in Italien an der Strombörse IPEX (Italian Power Exchange) in Mailand nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage festgelegt. Dort treffen Anbieter wie Kraftwerksbetreiber und Stromabnehmer wie die Energieversorger aufeinander und handeln Lieferverträge mit unterschiedlichen Laufzeiten aus. Italien ist in sieben Preiszonen aufgeteilt: Norden, Mitte-Norden, Mitte-Süden, Süden, Kalabrien, Sardinien und Sizilien. Aus den in diesen Zonen realisierten Preisen wird ein Mittelwert gebildet: der gesamtstaatliche Einheitspreis PUN (Prezzo Unico Nazionale), der in den Medien und in Statistiken als Richtwert auftaucht. Ein großer Teil des Stroms, der ja nicht wie etwa Holz oder Eisen gelagert werden kann, wird im Day-Ahead-Handel verkauft. In diesem Fall erfolgten die Erzeugung und die Lieferung in einem festgesetzten Zeitfenster am Tag nach der Festsetzung des Preises. Der Grund dafür sind verlässliche Produktions- und Verbrauchsprognosen: So ist der zu erwartete Umfang der Stromproduktion in einem kurzen Zeitraum, vor allem im Bereich der wetterbedingten Erzeugung erneuerbaren Energien, ebenso sehr gut abschätzbar wie der zu erwartende Bedarf. Auch die Preise für die Verlaufsverträge auf den so genannten Terminmärkten stützen sich auf den von den Marktteilnehmern erwarteten Day-Ahead-Preis zum Zeitpunkt der künftigen Stromlieferung.
Das Merit-Order-Prinzip
Auf diesem Handelsplatz müssten „grüne“ Produzenten ihre mit erneuerbaren Energieträgern wie Sonne, Wind oder Wasser erzeugte Energie eigentlich zu niedrigeren Preisen anbieten können als Kraftwerke, die auf den Import von fossilem Gas angewiesen sind. Das ist aber – leider – nicht so. An der Strombörse bieten Kraftwerksbetreiber Preisangebote und Liefermengen für bestimmte Zeiträume an. Die Einsatzreihenfolge im Day-Ahead Handel wird vom billigsten Kraftwerk aufsteigend bis zum teuersten Angebot des letzten zur Bedarfsdeckung noch notwendigen Kraftwerks ermittelt. Dieses „Merit-Order“-System orientiert sich an den Grenzkosten, die bei einem Kraftwerk für die jeweils letzte produzierte Megawattstunde anfallen. Öko-Kraftwerke, die – wie Windparks, Wasserkraftwerkeoder Solaranlagen – die weitaus niedrigsten Stromgestehungskosten aufweisen, führen diese Einsatzreihenfolge an und werden daher als erste zur Einspeisung in das Netz zugelassen. Darauf folgen Kraftwerke mit höheren Grenzkosten – wie etwa Kohle- oder Gaskraftwerke – bis die Tagesnachfrage gedeckt ist. Das Problem für die Verbraucherinnen und Verbraucher: An den Strombörsen ist der Market-Clearing-Price (MCP) oder Markträumungspreis immer das letzte Angebot, das einen Zuschlag erhält. Das Kraftwerk mit den teuersten Grenzkosten (Grenzkraftwerk), das ganz hinten in der Einsatzreihenfolge steht, definiert den Börsenpreis für alle anderen eingesetzten Kraftwerke. Nutzt das letzte Kraftwerk in der Merit-Order-Rangliste fossiles Importgas,führt das bei hohen Gaspreisen automatisch zu einem hohen Großhandelspreis, auch für die Produzenten billiger „grüner“ Energie. In Italien ist das immer der Fall – schließlich arbeiten die meisten konventionellen Kraftwerke hier mit teurem Erdgas.
Grüner = billiger!
Der mit diesem System ermittelte PUN ist die entscheidende Orientierungsmarke für alle Transaktionen im Bereich der elektrischen Energie in Italien. Damit ist – wie vom Gesetzgeber gewünscht –ein einheitliches Preisniveau im gesamten Staatsgebiet garantiert. Der PUN ist auch bei der Preiskalkulation von Ötzi Strom der entscheidende Referenzwert. Eine spürbare Absenkung der hohen Strompreise ist – bei gleichbleibenden oder steigenden Preisen für importierte fossile Energieträger – nur möglich, wenn möglichst viele neue Anlagen mit erneuerbarer Energie in Betrieb gehen, die dann teure Gas- oder Kohlekraftwerke ersetzen.