Energiepreise: Billiggas aus Italien?
30.01.2022
Seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie im Frühjahr 2020 stehen die Märkte für Strom und fossiles Gas Kopf. 2020 sanken die Energiepreise auf historische Niedrigstände und stiegen 2021 dann auf zuvor noch nicht erreichte
Spitzenwerte. Dazu eine beeindruckende Zahl: Der italienische nationale Einheitspreis für den Stromeinkauf (PUN) lag im Zeitraum vom ersten bis zum 31. Dezember durchschnittlich bei bei 281 Euro pro Megawattstunde (MWh) – und damit 422 Prozent (!) über dem Marktpreis im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Ende Januar 2022 fiel der PUN dann auf einen Tagesdurchschnitt von 231 Euro/MWh. Ein klarer Trendwechsel ist allerdings noch nicht Sicht. Einiges spricht derzeit immerhin dafür, dass sich die Weltmärkte für Strom und fossiles Gas 2022 zumindest allmählich beruhigen könnten.
Kann der Einsatz von „italienischem“ Gas – wie es in Rom von Vertretern politischer Parteien wie der Lega oder Forza Italia gefordert wird – dazu beitragen, auch die Strompreise zu senken. Wohl kaum. So kostet das “gas nazionale” an den internationalen Handelsplätzen, die das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage abbilden, nicht weniger als importiertes Gas aus Russland oder Nordafrika. Zudem sind die italienischen Gasreserven beschränkt und könnten den italienischen Bedarf nur ein Jahr lang zu 100 Prozent abdecken – auch eine ausgeweitete Förderung würde das Preisniveau daher kaum senken.
Dazu kommt ein Standortnachteil: Während die Transportkosten für fossiles Erdgas aus Italien niedriger sind als bei
Importen, ist die Ausbeutung dieser kleinen und geographisch weit verstreuten Lagerstätten vor der italienischen Küste sehr viel teurer. Die Suche nach neuen Gasfeldern, ihre Erschließung und die Inbetriebnahme von Bohrungen dauert zudem viele Jahre. Darüber hinaus wird erwartet, dass die europäischen Gas-Terminpreise zum Ende des Winters 2021-2022 sinken – auch wenn sie wohl nicht mehr das niedrige Niveau aus der Zeit vor der Pandemie (Februar 2020) erreichen werden.
Spitzenwerte. Dazu eine beeindruckende Zahl: Der italienische nationale Einheitspreis für den Stromeinkauf (PUN) lag im Zeitraum vom ersten bis zum 31. Dezember durchschnittlich bei bei 281 Euro pro Megawattstunde (MWh) – und damit 422 Prozent (!) über dem Marktpreis im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Ende Januar 2022 fiel der PUN dann auf einen Tagesdurchschnitt von 231 Euro/MWh. Ein klarer Trendwechsel ist allerdings noch nicht Sicht. Einiges spricht derzeit immerhin dafür, dass sich die Weltmärkte für Strom und fossiles Gas 2022 zumindest allmählich beruhigen könnten.
Kann der Einsatz von „italienischem“ Gas – wie es in Rom von Vertretern politischer Parteien wie der Lega oder Forza Italia gefordert wird – dazu beitragen, auch die Strompreise zu senken. Wohl kaum. So kostet das “gas nazionale” an den internationalen Handelsplätzen, die das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage abbilden, nicht weniger als importiertes Gas aus Russland oder Nordafrika. Zudem sind die italienischen Gasreserven beschränkt und könnten den italienischen Bedarf nur ein Jahr lang zu 100 Prozent abdecken – auch eine ausgeweitete Förderung würde das Preisniveau daher kaum senken.
Dazu kommt ein Standortnachteil: Während die Transportkosten für fossiles Erdgas aus Italien niedriger sind als bei
Importen, ist die Ausbeutung dieser kleinen und geographisch weit verstreuten Lagerstätten vor der italienischen Küste sehr viel teurer. Die Suche nach neuen Gasfeldern, ihre Erschließung und die Inbetriebnahme von Bohrungen dauert zudem viele Jahre. Darüber hinaus wird erwartet, dass die europäischen Gas-Terminpreise zum Ende des Winters 2021-2022 sinken – auch wenn sie wohl nicht mehr das niedrige Niveau aus der Zeit vor der Pandemie (Februar 2020) erreichen werden.