Energiekrise: Sparen statt Kohle
25.04.2023
Die noch im Frühjahr 2022 – nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine – befürchtete Rückkehr der Kohle als Ersatz für fossiles Importgas hat in Europa nicht stattgefunden. Eine Ausnahme ist Italien. Während die Verfeuerung von Kohle in den EU-Kraftwerken im Verlauf der Wintermonate um 11 Prozent zurückgegangen ist, ist der Kohlverbrauch in italienischen Kraftwerken in den Monaten Oktober 2022 bis März 2023 um 28 Prozent (!) angestiegen.
Gründe für den hohen Kohleverbrauch sind die extreme Trockenheit in den norditalienischen Regionen und die damit verbundenen hohen Produktionsausfälle im Bereich der Wasserkraft sowie die Position des Landes als größter europäischer Kunde des russischen Erdgaslieferanten Gazprom. Zwar hat Italien die Gas-Verstromung im Winter stärker reduziert als alle anderen EU-Länder. Aber das war nur möglich, weil die Laufzeiten von sechs italienischen Kohlekraftwerken, deren Schließung vor der Ukrainekrise bereits beschlossen war, vorerst bis zum September 2023 verlängert wurden. Ein Beispiel: Die Erzeugung von elektrischer Energie in den vier großen Kohlekraftwerken des ENEL-Konzerns wurde vom September 2022 bis zum Januar 2023 um 43,4 Prozent erhöht und in diesen Anlagen damit 700 Millionen Kubikmeter Erdgas eingespart.
Zum Vergleich: Von den 18 EU-Ländern, die Kohlekraft nutzen, haben 15 ihre Kohleverstromung im vergangenen Winter reduziert. Auf Polen und Deutschland - die größten Nutzer dieses fossilen Brennstoffs - entfielen 70 Prozent des Rückgangs. In Polen erreichte der Anteil der Kohle an der Stromerzeugung einen neuen Tiefpunkt und fiel zum ersten Mal überhaupt unter zwei Drittel der gesamten Stromerzeugung. Portugal verzeichnete den größten prozentualen Rückgang aller EU-Länder, nachdem es sein einziges verbliebenes Kohlekraftwerk schon im Winter 2021 abgeschaltet hatte.
Ein Lichtblick: 2022 hat Europa in einem Winter zum ersten Mal mehr Strom mit erneuerbaren Energien produziert als mit fossilen Energieträgern. Der Anteil der Erneuerbaren am europäischen Energiemix stieg auf 40 Prozent, der Anteil von Kohle und Gas sank auf 37 Prozent, obwohl in diesem Zeitraum viele französische Kernkraftwerke wegen Wartungsarbeiten abgeschaltet waren und die Produktion der Wasserkraft um zirka 30 Prozent eingebrochen war. Ein wesentlicher Grund für diese Entwicklung war der gesunkene Verbrauch infolge der hohen Strompreise. Aber: Das ehrgeizige Ziel der EU-Kommission – ein um zehn Prozent reduzierter Stromverbrauch im Vergleich zu den Durchschnittswerten in den fünf vergangenen Jahren – wurde nur in Griechenland, Rumänien und er Slowakei erreicht.
Gründe für den hohen Kohleverbrauch sind die extreme Trockenheit in den norditalienischen Regionen und die damit verbundenen hohen Produktionsausfälle im Bereich der Wasserkraft sowie die Position des Landes als größter europäischer Kunde des russischen Erdgaslieferanten Gazprom. Zwar hat Italien die Gas-Verstromung im Winter stärker reduziert als alle anderen EU-Länder. Aber das war nur möglich, weil die Laufzeiten von sechs italienischen Kohlekraftwerken, deren Schließung vor der Ukrainekrise bereits beschlossen war, vorerst bis zum September 2023 verlängert wurden. Ein Beispiel: Die Erzeugung von elektrischer Energie in den vier großen Kohlekraftwerken des ENEL-Konzerns wurde vom September 2022 bis zum Januar 2023 um 43,4 Prozent erhöht und in diesen Anlagen damit 700 Millionen Kubikmeter Erdgas eingespart.
Zum Vergleich: Von den 18 EU-Ländern, die Kohlekraft nutzen, haben 15 ihre Kohleverstromung im vergangenen Winter reduziert. Auf Polen und Deutschland - die größten Nutzer dieses fossilen Brennstoffs - entfielen 70 Prozent des Rückgangs. In Polen erreichte der Anteil der Kohle an der Stromerzeugung einen neuen Tiefpunkt und fiel zum ersten Mal überhaupt unter zwei Drittel der gesamten Stromerzeugung. Portugal verzeichnete den größten prozentualen Rückgang aller EU-Länder, nachdem es sein einziges verbliebenes Kohlekraftwerk schon im Winter 2021 abgeschaltet hatte.
Ein Lichtblick: 2022 hat Europa in einem Winter zum ersten Mal mehr Strom mit erneuerbaren Energien produziert als mit fossilen Energieträgern. Der Anteil der Erneuerbaren am europäischen Energiemix stieg auf 40 Prozent, der Anteil von Kohle und Gas sank auf 37 Prozent, obwohl in diesem Zeitraum viele französische Kernkraftwerke wegen Wartungsarbeiten abgeschaltet waren und die Produktion der Wasserkraft um zirka 30 Prozent eingebrochen war. Ein wesentlicher Grund für diese Entwicklung war der gesunkene Verbrauch infolge der hohen Strompreise. Aber: Das ehrgeizige Ziel der EU-Kommission – ein um zehn Prozent reduzierter Stromverbrauch im Vergleich zu den Durchschnittswerten in den fünf vergangenen Jahren – wurde nur in Griechenland, Rumänien und er Slowakei erreicht.