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Ein faires Angebot: Die Energiegemeinschaft Lana

22.03.2023
Kick-off für ein Pilotprojekt von landesweiter Bedeutung: Am 21. März stellten die Marktgemeinde Lana und der Südtiroler Energieverband SEV im Raiffeisenhaus in Lana die größte Energiegemeinschaft in Südtirol vor. 250 Bürgerinnen und Bürger waren zu dieser Informationsveranstaltung gekommen. „Wir machen das, weil es einfach notwendig ist – für eine ökologische Energiewende und für die Menschen in unserer Gemeinde“, stellte der Gemeinderat Jürgen Zöggeler in seiner Begrüßung fest. Anschließend informierten SEV-Direktor Rudi Rienzner, der Gemeindereferent Werner Gadner, die SEV-Rechtsexpertin Stephanie Maffei, Norbert Klammsteiner vom Energiedienstleister Energytech und Lisa Da Pra vom Beratungsunternehmen REVI Consult ausführlich über alle rechtlichen, technischen, energiepolitischen und wirtschaftlichen Details und beantworteten Fragen aus dem Publikum.

„Das ist ein faires und ehrliches Angebot für alle Bürgerinnen und Bürger in Lana“, betonte Rudi Rienzner. „Wir wollen hier nicht irgend etwas verkaufen, sondern nüchtern auszuloten, welche konkreten Vorteile eine Energiegemeinschaft hat“. Dabei gehe es vor allem um Energieunabhängigkeit, Nachhaltigkeit, wirksamen Klimaschutz durch den Ausbau erneuerbarer Energien, die Stärkung der Gemeinschaft und Innovationen in lokalen Wirtschaftskreisläufen. „Mit diesem großen Projekt kann unsere Gemeinde ihre eigene Energiezukunft gestalten“, sagt dazu der Bürgermeister der Gemeinde Lana Harald Stauder.

Die Gemeinde Lana als Strom produzierender und selbst verbrauchender „Prosumer“ und die lokalen „Consumer“ bilden somit die „Keimzelle“ einer Energiegemeinschaft, die dann weitere „Prosumer“ und „Consumer“ integrieren soll. Mit kollektiven Einnahmen, wie den staatlichen Fördergeldern für den gemeinsam verbrauchten Strom, könnte „Energie Lana“, als Motor für eine nachhaltige Entwicklung, die Errichtung lokaler Produktionsanlagen aktiv unterstützen.Den in der Energiegemeinschaft in Lana verbrauchten Strom werden in einem ersten Schritt Photovoltaikanlagen erzeugen, die auf den Dächern von Gebäuden im Besitz der Gemeinde installiert werden. 23 öffentliche Immobilien sind laut den Analysen von Energytech dafür geeignet und könnten pro Jahr zusammen mit bereits bestehenden Anlagen etwa 3.200.000 Kilowattstunden (kWh) Strom produzieren. Wenn sich ein Drittel der 5.500 Haushalte in Lana an der Energiegemeinschaft beteiligt, würde die mögliche Wertschöpfung der jährlichen Stromerzeugung abzüglich der Führungs- und Verwaltungskosten laut dem von REVI Consult erstellten Businessplan etwa 370.000 Euro betragen. Jeder private Haushalt der Energiegemeinschaft könnte damit 140 Euro pro Jahr einsparen. „Das ist immerhin etwas, wenn auch keine große Summe. Ich möchte aber betonen, dass die Energiegemeinschaft uns die Möglichkeit gibt, unabhängiger von fossilen Brennstoffen zu werden und dass die Kontrolle über diesen Prozess bei uns selbst liegt“, kommentierte Werner Gadner diese Berechnungen.

Die Energiegemeinschaft Lana braucht zirka 900 Mitglieder, um betriebswirtschaftlich erfolgreich arbeiten zu können. Private Haushalte und Unternehmen, die sich an diesem Zukunftsprojekt beteiligen möchten, können sich bis zum 31. Mai unter der E-Mail-Adresse unser.lana@gemeinde.lana.bz oder online über die Webseite www.energy-lana.it melden, auf der alle Präsentationen des Info-Abends einsehbar sind.

Offiziell gegründet wird die Energiegemeinschaft am 31. Oktober, der erste Strom fließt dann am 1. Februar 2024.

 
 
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