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Billiger Strom

28.04.2016
Eine effiziente, kostengünstige und nachhaltige Energieversorgung kann in Südtirol nur in einem genossenschaftlichen System erfolgen. Ein entsprechendes Konzept hat der SEV bereits im April 2015 vorgestellt – und Vertretern der Landesregierung übergeben.

Der SEV orientierte sich dabei an einer Aussage von Landeshauptmann Arno Kompatscher, der angesichts der
Fusion von SEL und Etschwerken von „großen Vorteilen für die Südtiroler Bevölkerung“ gesprochen hatte. So solle die Neuorganisation des Energiesektors „die Voraussetzung für eine neue Tarifgestaltung schaffen“. Der SEV hatte daraufhin im Rahmen einer vom Land eingesetzten Arbeitsgruppe ein eigenes Papier vorgelegt. Demnach solle der Strom aus Südtiroler Wasserkraft „den Betrieben und Bürgern in Südtirol in einem Genossenschaftskonzept zu Vorzugspreisen weitergegeben werden“. Dazu müsse man allerdings „die großen Gestaltungsmöglichkeiten, die uns unsere Autonomie in die Hand gibt, voll ausnutzen“, erklärt SEV-Direktor Rudi Rienzner.

Kernelement dieses nach dem Genossenschaftsprinzip aufgebauten Stromkonzepts ist die Einrichtung einer
Südtiroler Strombörse, an der  Strom von Südtiroler Produzenten (wie etwa Alperia) gebündelt und an zwei Trader
weitergegeben wird. Der Trader „Kleinhandel“ liefert den Strom dann zu Selbstkosten an Verbrauchergenossenschaften, die Haushaltskunden und Kleinbetriebe wiederum zu Vorzugspreisen versorgen. Der Trader „Großhandel“ beliefert dagegen größere Betriebe, die italienische Strombörse oder – auf dem freien Markt – Stromkunden, die sich keiner Genossenschaft angeschlossen haben. Zu den großen Vorteilen dieses Modells gehören der Aufbau einer einheitlichen Südtiroler Strommarke, eine geringere Besteuerung und das demokratische Mitspracherecht, das Stromkunden automatisch über „ihre“ Genossenschaften erwerben.

Grundlage dieser Überlegungen ist das Konzept „Der zweite Weg“, das der SEV 2013 präsentiert hatte und das alle einheimischen Akteure als Partner einbindet. Das in Jahrzehnten erworbene Know-How sollte damit gebündelt werden – ohne dabei allerdings auf bodenständige und dezentral aufgestellte Versorgungseinrichtungen zu verzichten.




 
 
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