Agrofotovoltaik: Der Boom in Italien
26.05.2023
Der Sektor der erneuerbaren Energien in Italien boomt: Trotz der schwierigen makroökonomischen und energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen planten italienische Energiebetriebe 2022 Investitionen in der Höhe von 41 Milliarden Euro für neue „grüne“ Produktionsanlagen mit einer Gesamtleistung von 38,9 Gigawatt (GW). Die Anzahl der Investitionsprojekte (958) hat sich damit im Vergleich zum Jahr 2021 mehr als verdoppelt. Dies geht aus dem soeben vorgelegten Jahresbericht 2023 des renommierten Energie-Think Tanks Irex hervor.
Die Aktivitäten italienischer Unternehmen konzentrieren sich inzwischen fast ausschließlich auf den einheimischen Markt (geplante Investitionen: 34,8 Milliarden Euro). Nur 17 der 2022 erhobenen Projekte werden demnach im Ausland realisiert. Absoluter Spitzenreiter ist 2022 die Agrofotovoltaik, die mit 390 Projekten und einem Investitionsumfang von 12 Milliarden Euro einen Anteil von 41 Prozent (!) an allen Investitionsvorhaben im Bereich der erneuerbaren Energien erreicht. Auf dem zweiten Platz liegen PV-Kraftwerke auf Dächern und nicht von der Landwirtschaft genutzten Fächen mit 35,1 Prozent aller 2022 geplanten Investitionen. Es folgen die Onshore-Windkraft (19,4 Prozent), die Biomasse (1,5 Prozent), die Errichtung neuer Energie-Speichersysteme (ein Prozent), die Wasserkraft (ein Prozent) und die Geothermie (0,5 Prozent).
Stichwort Agrofotovoltaik: Der italienische Bauernverband Coldiretti spricht sich gegen die Nutzung von landwirtschaftlich genutzten Flächen für die Installation von PV-Anlagen aus. Dazu ein Beispiel aus dem Piemont: „In den vergangenen Wochen haben viele Bauern in der Region um Turin Kaufangebote von Vertretern der Energieunternehmen oder von Zwischenhändlern erhalten, die sich Flächen sichern wollen. Während der normale Preis für landwirtschaftliche Flächen in diesem Gebiet bei 1,50 bis zwei Euro pro Quadratmeter liegt, bieten PV-Investoren jetzt bis zu fünf oder sogar sieben Euro pro Quadratmeter‘“, berichtet der Präsident von Coldiretti Turin, Bruno Mecca Cici in einem Interview mit der Online-Plattform „pv magazine“. Und: „Es handelt sich hier um eine Marktdynamik, bei der die Flächen für die Stromproduktion nicht umgewidmet werden. Der Boden bleibt landwirtschaftliche Nutzfläche, aber das Land wird de facto nur gekauft, um PV-Anlagen zu errichten“.
Die Kluft zwischen den bereits genehmigten und noch zu genehmigenden Anlagen ist laut dem Irex-Bericht – trotz der staatlichen Maßnahmen zum Bürokratieabbau – nahezu unverändert geblieben: Von 894 neuen Anlagen/Projekten, die 2022 erhoben wurden, befinden sich 673 (75 Prozent) noch im Genehmigungsverfahren. Bei der Fotovoltaik stehen 142 genehmigten Anlagen fast viermal so viele Projekte gegenüber, nämlich 527, die noch über keine Genehmigung verfügen. Bei der Onshore-Windenergie wurden 28 Anlagen genehmigt und 137 befinden sich immer noch in der bürokratischen Warteschleife.
Irex ist ein italienischer Think Tank im Bereich der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz: Seit 2008 analysiert die Organisation die Entwicklung der in Italien errichteten Anlagen für die Produktion erneuerbarer Energie im internationalen Kontext, untersucht Unternehmensstrategien, ermittelt Markttrends, bewertet Länderstrategien und formuliert Vorschläge für politische Entscheidungsträger. Die Beobachtungsstelle überwacht den Sektor der erneuerbaren Energien mit ihrem Jahresbericht und erstellt den Irex-Index, der kleine und mittlere Betriebe im Bereich der erneuerbaren Energien abbildet.
Die Aktivitäten italienischer Unternehmen konzentrieren sich inzwischen fast ausschließlich auf den einheimischen Markt (geplante Investitionen: 34,8 Milliarden Euro). Nur 17 der 2022 erhobenen Projekte werden demnach im Ausland realisiert. Absoluter Spitzenreiter ist 2022 die Agrofotovoltaik, die mit 390 Projekten und einem Investitionsumfang von 12 Milliarden Euro einen Anteil von 41 Prozent (!) an allen Investitionsvorhaben im Bereich der erneuerbaren Energien erreicht. Auf dem zweiten Platz liegen PV-Kraftwerke auf Dächern und nicht von der Landwirtschaft genutzten Fächen mit 35,1 Prozent aller 2022 geplanten Investitionen. Es folgen die Onshore-Windkraft (19,4 Prozent), die Biomasse (1,5 Prozent), die Errichtung neuer Energie-Speichersysteme (ein Prozent), die Wasserkraft (ein Prozent) und die Geothermie (0,5 Prozent).
Stichwort Agrofotovoltaik: Der italienische Bauernverband Coldiretti spricht sich gegen die Nutzung von landwirtschaftlich genutzten Flächen für die Installation von PV-Anlagen aus. Dazu ein Beispiel aus dem Piemont: „In den vergangenen Wochen haben viele Bauern in der Region um Turin Kaufangebote von Vertretern der Energieunternehmen oder von Zwischenhändlern erhalten, die sich Flächen sichern wollen. Während der normale Preis für landwirtschaftliche Flächen in diesem Gebiet bei 1,50 bis zwei Euro pro Quadratmeter liegt, bieten PV-Investoren jetzt bis zu fünf oder sogar sieben Euro pro Quadratmeter‘“, berichtet der Präsident von Coldiretti Turin, Bruno Mecca Cici in einem Interview mit der Online-Plattform „pv magazine“. Und: „Es handelt sich hier um eine Marktdynamik, bei der die Flächen für die Stromproduktion nicht umgewidmet werden. Der Boden bleibt landwirtschaftliche Nutzfläche, aber das Land wird de facto nur gekauft, um PV-Anlagen zu errichten“.
Die Kluft zwischen den bereits genehmigten und noch zu genehmigenden Anlagen ist laut dem Irex-Bericht – trotz der staatlichen Maßnahmen zum Bürokratieabbau – nahezu unverändert geblieben: Von 894 neuen Anlagen/Projekten, die 2022 erhoben wurden, befinden sich 673 (75 Prozent) noch im Genehmigungsverfahren. Bei der Fotovoltaik stehen 142 genehmigten Anlagen fast viermal so viele Projekte gegenüber, nämlich 527, die noch über keine Genehmigung verfügen. Bei der Onshore-Windenergie wurden 28 Anlagen genehmigt und 137 befinden sich immer noch in der bürokratischen Warteschleife.
Irex ist ein italienischer Think Tank im Bereich der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz: Seit 2008 analysiert die Organisation die Entwicklung der in Italien errichteten Anlagen für die Produktion erneuerbarer Energie im internationalen Kontext, untersucht Unternehmensstrategien, ermittelt Markttrends, bewertet Länderstrategien und formuliert Vorschläge für politische Entscheidungsträger. Die Beobachtungsstelle überwacht den Sektor der erneuerbaren Energien mit ihrem Jahresbericht und erstellt den Irex-Index, der kleine und mittlere Betriebe im Bereich der erneuerbaren Energien abbildet.