1. Südtiroler Energy Summit
28.10.2025
Keine alltägliche Veranstaltung: Der erste Energy Summit des Südtiroler Energieverbands SEV im Museum Lumen auf dem Kronplatz war ein Dialogforum, ein Ideenkraftwerk und – natürlich – ein Treffpunkt für die gesamte Südtiroler Energiewirtschaft. „Wir wollen in einem besonderen Rahmen gemeinsam und im Dialog mit politischen Entscheidungsträgern und den zuständigen Behörden in Südtirol und in Italien neue Perspektiven entwickeln, um die Energiezukunft in unserem Land zu gestalten”, erklärte SEV-Präsident Thomas Gasteiger in seiner Begrüßungsrede. Der SEV habe den Auftrag, seine Mitglieder – auch durch Wissensaustausch – zu unterstützen. Dazu trage das „Gipfeltreffen“ im Pustertal wesentlich bei.
Am Energy Summit auf 2.275 Metern Meereshöhe – der schon Wochen vor dem Beginn der Veranstaltung ausgebucht war – nahmen neben zahlreichen Mitgliedsbetrieben des Südtiroler Energieverbands Landeshauptmann Arno Kompatscher, Energielandesrat Peter Brunner, Senator Meinhard Durnwalder und der Direktor des Ressorts Umwelt-, Natur- und Klimaschutz, Energie, Raumentwicklung und Sport, Alexander Gruber, teil. Die Regierung in Rom war auf dem Energy Summit ebenfalls – virtuell – vertreten: Der Minister für Umwelt und Energiesicherheit, Gilberto Pichetto Fratin, begrüßte die Teilnehmenden in einer kurzen Videobotschaft.
„Wir brauchen euch“, sagte Arno Kompatscher. Die im „Klimaplan Südtirol 2024“ formulierten Herausforderungen seien schließlich groß. Daher müssten Politik und Energiewirtschaft gemeinsam versuchen, die selbst gesteckten Ziele zu erreichen. Der Landeshauptmann sprach sich für den Ausbau der Fernwärme, den Ausstieg aus der Nutzung von Methangas, die Entbürokratisierung und den Ausbau der Stromnetze aus. Landesrat Brunner plädierte für die Optimierung des Bestands und den Bau von Energiespeichern.
Auf dem Kronplatz standen Vorträge zu unterschiedlichsten Energiethemen – von der Energiespeicherung über die Energiewende im Bundesland Tirol bis zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung – auf dem Programm. Referierende waren – unter anderen – der Präsident des GSE Paolo Arrigoni, Cervasio Ciaccia (ARERA), Alberto Mengoli und Salvatore Violante (CSEA) und der Vorstandsdirektor der TIWAG, Michael Kraxner.
Ohne die Stromspeicherung sowie die Erweiterung und Potenzierung der Stromnetze ist eine nachhaltige „Energiewende“ nicht möglich – auch das ist ein Ergebnis des Energy Summits. 2024 deckten erneuerbare Energien 48,8 Prozent der italienischen Nettoproduktion von elektrischer Energie und 41,2 Prozent der landesweiten Stromnachfrage ab. Mit einem Anteil von 40,5 Prozent an der Produktion erneuerbarer Energie ist die Wasserkraft nach wie vor der wichtigste „grüne“ Energiequelle in Italien.
Der Anteil der Windenergie beträgt 17,2 Prozent, die Solarenergie liefert 28 Prozent. Im Jahr 2020 gab es in Italien 936.000 PV-Anlagen – am 30. September 2025 befanden sich auf italienischen Dächern und Freiflächen schon mehr als zwei Millionen. 19.312 Solarkraftwerke waren in Südtirol installiert. Solarenergie wird vor allem in der Mittagszeit erzeugt, wenn der Stromverbrauch gering ist. Die Folge ist eine zeitlich begrenzte Überproduktion mit negativen Strompreisen und Anlagen, die von den Netzbetreibern abgeregelt werden müssen, um die Überlastung der Leitungssysteme sowie „Blackouts“ zu vermeiden.
„Im Stromgeschäft muss die Produktion immer dem Verbrauch entsprechen. Deshalb braucht niemand diese überschüssige Energie – es sei denn, sie wird gespeichert und dann flexibel abgegeben, wenn der Tagesverbrauch am höchsten ist“, erklärte der Vorstandsdirektor des Tiroler Energieversorgers TIWAG, Michael Kraxner. Deshalb investiere TIWAG in große Pumpspeicherwerke, die eigentlich "grüne" Batterien sind. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres sank der Strompreis in Sardinien an 133 Tagen aufgrund des Überangebots auf null Euro – und in Spanien erreichte der Strompreis im September 2025 im Day-Ahead-Handel 693 Stunden lang die Null-Euro-Grenze. Auf dem Day-Ahead-Markt der europäischen Strombörsen werden Strommengen und Preise für den nächsten Tag in 15-minütigen Zeitblöcken gehandelt.
Der Energy Summit betonte auch die Sonderstellung Südtirols im Bereich der Fernwärmeversorgung. In Italien gibt es 434 Fernwärmenetze, die vor allem mit fossilen Energieträgern arbeiten. 79 Heizwerke stehen in Südtirol, 65 einheimische Anlagen verbrennen nahezu ausschließlich Hackgut, das zu 87 Prozent aus der Holzverarbeitung oder der Forstwirtschaft in Südtirol stammt. 23.000 Haushalte und Betriebe in allen Landesteilen haben sich angeschlossen. Damit beziehen in unserem Land etwa 100.000 Menschen, also ein Fünftel der Bevölkerung, Fernwärme. Das ist gut – aber noch nicht gut genug. Dazu ein Vergleich: In Finnland deckt die Fernwärme heute 45 Prozent der nationalen Wärmenachfrage ab – in Dänemark sind es sogar 66 Prozent.
Am Energy Summit auf 2.275 Metern Meereshöhe – der schon Wochen vor dem Beginn der Veranstaltung ausgebucht war – nahmen neben zahlreichen Mitgliedsbetrieben des Südtiroler Energieverbands Landeshauptmann Arno Kompatscher, Energielandesrat Peter Brunner, Senator Meinhard Durnwalder und der Direktor des Ressorts Umwelt-, Natur- und Klimaschutz, Energie, Raumentwicklung und Sport, Alexander Gruber, teil. Die Regierung in Rom war auf dem Energy Summit ebenfalls – virtuell – vertreten: Der Minister für Umwelt und Energiesicherheit, Gilberto Pichetto Fratin, begrüßte die Teilnehmenden in einer kurzen Videobotschaft.
„Wir brauchen euch“, sagte Arno Kompatscher. Die im „Klimaplan Südtirol 2024“ formulierten Herausforderungen seien schließlich groß. Daher müssten Politik und Energiewirtschaft gemeinsam versuchen, die selbst gesteckten Ziele zu erreichen. Der Landeshauptmann sprach sich für den Ausbau der Fernwärme, den Ausstieg aus der Nutzung von Methangas, die Entbürokratisierung und den Ausbau der Stromnetze aus. Landesrat Brunner plädierte für die Optimierung des Bestands und den Bau von Energiespeichern.
Auf dem Kronplatz standen Vorträge zu unterschiedlichsten Energiethemen – von der Energiespeicherung über die Energiewende im Bundesland Tirol bis zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung – auf dem Programm. Referierende waren – unter anderen – der Präsident des GSE Paolo Arrigoni, Cervasio Ciaccia (ARERA), Alberto Mengoli und Salvatore Violante (CSEA) und der Vorstandsdirektor der TIWAG, Michael Kraxner.
Ohne die Stromspeicherung sowie die Erweiterung und Potenzierung der Stromnetze ist eine nachhaltige „Energiewende“ nicht möglich – auch das ist ein Ergebnis des Energy Summits. 2024 deckten erneuerbare Energien 48,8 Prozent der italienischen Nettoproduktion von elektrischer Energie und 41,2 Prozent der landesweiten Stromnachfrage ab. Mit einem Anteil von 40,5 Prozent an der Produktion erneuerbarer Energie ist die Wasserkraft nach wie vor der wichtigste „grüne“ Energiequelle in Italien.
Der Anteil der Windenergie beträgt 17,2 Prozent, die Solarenergie liefert 28 Prozent. Im Jahr 2020 gab es in Italien 936.000 PV-Anlagen – am 30. September 2025 befanden sich auf italienischen Dächern und Freiflächen schon mehr als zwei Millionen. 19.312 Solarkraftwerke waren in Südtirol installiert. Solarenergie wird vor allem in der Mittagszeit erzeugt, wenn der Stromverbrauch gering ist. Die Folge ist eine zeitlich begrenzte Überproduktion mit negativen Strompreisen und Anlagen, die von den Netzbetreibern abgeregelt werden müssen, um die Überlastung der Leitungssysteme sowie „Blackouts“ zu vermeiden.
„Im Stromgeschäft muss die Produktion immer dem Verbrauch entsprechen. Deshalb braucht niemand diese überschüssige Energie – es sei denn, sie wird gespeichert und dann flexibel abgegeben, wenn der Tagesverbrauch am höchsten ist“, erklärte der Vorstandsdirektor des Tiroler Energieversorgers TIWAG, Michael Kraxner. Deshalb investiere TIWAG in große Pumpspeicherwerke, die eigentlich "grüne" Batterien sind. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres sank der Strompreis in Sardinien an 133 Tagen aufgrund des Überangebots auf null Euro – und in Spanien erreichte der Strompreis im September 2025 im Day-Ahead-Handel 693 Stunden lang die Null-Euro-Grenze. Auf dem Day-Ahead-Markt der europäischen Strombörsen werden Strommengen und Preise für den nächsten Tag in 15-minütigen Zeitblöcken gehandelt.
Der Energy Summit betonte auch die Sonderstellung Südtirols im Bereich der Fernwärmeversorgung. In Italien gibt es 434 Fernwärmenetze, die vor allem mit fossilen Energieträgern arbeiten. 79 Heizwerke stehen in Südtirol, 65 einheimische Anlagen verbrennen nahezu ausschließlich Hackgut, das zu 87 Prozent aus der Holzverarbeitung oder der Forstwirtschaft in Südtirol stammt. 23.000 Haushalte und Betriebe in allen Landesteilen haben sich angeschlossen. Damit beziehen in unserem Land etwa 100.000 Menschen, also ein Fünftel der Bevölkerung, Fernwärme. Das ist gut – aber noch nicht gut genug. Dazu ein Vergleich: In Finnland deckt die Fernwärme heute 45 Prozent der nationalen Wärmenachfrage ab – in Dänemark sind es sogar 66 Prozent.
