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Einfluss nehmen - in Südtirol, in Rom und in Europa

Der SEV vertritt die Interessen seiner Mitglieder. Dieses Lobbying zahlt sich aus: Im Frühjahr 2013 stellt der Verband sein energiepolitisches Konzept („Der zweite Weg“) vor und wirbt in Südtirol für „Kooperation statt Konfrontation“. Ein Jahr später richtet die Landesregierung – wie vom SEV seit Jahren gefordert – einen „Energietisch“ ein, an dem Vertreter des SEV auf Augenhöhe mit Entscheidungsträgern aus der einheimischen Energielandschaft sprechen.

Konkrete Sacharbeit und Konzeptentwicklung: Der SEV spricht mit der Ministerialbürokratie und mit Parlamentariern in Rom. Internationale Netzwerke sind in der Energiewirtschaft unerlässlich. Deshalb ist der SEV im Mai 2014 dem europäischen Verband der unabhängigen Strom- und Gasverteilerunternehmen (GEODE) beigetreten. Dem GEODE-Verbund gehören 1.200 Energieversorger in 13 Ländern an, die 100 Millionen Kunden beliefern.

Natürlich vertritt der SEV auch die Betreiber von Fernheizwerken. Der Verband gehört dem italienischen Branchenverbund FIPER (Federazione Italiana produttori di energia da fonti rinnovabili) an und stellt mit Hanspeter Fuchs den Vizepräsidenten.
Eine Stimme, die gehört wird
 
EVME
GEODE
FIPER
RESCOOP.EU
 
 
Eine kompetente Stimme, die auch jenseits der Landesgrenzen gehört wird: Seit seiner Gründung nimmt der SEV an Entscheidungsprozessen in Europa teil – auch als Mitglied des 2008 gegründeten Europäischen Verbands Mittelständischer Energieunternehmen (EVME). Im Frühjahr 2014 wird der Direktor des SEV, Rudi Rienzner, zum „Mentor“ des europaweiten Projekts REScoop.eu (REScoop = Renewable Energy Sources COOPerative) ernannt.

Seit 2012 führt REScoop.eu Unternehmen, Forschungsinstitute und Verbände zusammen. Das Projekt will die genossenschaftliche Nutzung erneuerbarer Energien in Europa fördern und einen grenzüberschreitenden Know-How Austausch ermöglichen. 

Im Mai 2017 wurde die Transatlantic Energy Cooperatives Alliance (TECA) gegründet. Initiiert wurde dieser Zusammenschluss von europäischen und US-amerikanischen Energiegenossenschaften, von der Rappahannock Electric Cooperative REC), die im US-Bundesstaat Virginia 161.000 Kunden mit Strom versorgt und vom Südtiroler Energieverband. 

Die TECA soll in den kommenden Jahren zu einer breiten Plattform des transatlantischen Erfahrungsaustauschs ausgebaut werden. Dabei will man – in Europa und in den USA – Rahmenbedingungen schaffen, um die Arbeit von Energiegenossenschaften zu erleichtern.

Übrigens: Zwischen der Energiegeschichte in den USA und in Südtirol gibt es überraschende Parallelen. Zwischen Brenner und Salurn entstanden in den zwanziger Jahren die ersten Energiegenossenschaften und Beispiele wie Prad oder Vilnöss zeigen, dass Bauern, Handwerker, Unternehmer und Hoteliers die Stromversorgung in ihren Tälern damals in Eigenregie sicherstellten. In den USA geschah zehn Jahre später Ähnliches, wenn auch unter ganz anderen Vorzeichen. Noch 1934 waren weniger als elf Prozent aller US-amerikanischen Farmen mit Strom versorgt. Im Rahmen des New Deal gründete die US-Bundesregierung 1935 daher die Bundesagentur Rural Electrification Administration (REA). Deren Auftrag war es, den ländlichen Raum – ganz nach dem Raiffeisenmotto „Hilfe zur Selbsthilfe“ – mit Strom zu versorgen.  

Der Staat verzichtete also auf die Bildung eines zentral gesteuerten Stromkonzerns und setzte auf eine dezentrale Entwicklung. REA vergab gemäß dem Rural Electrification Act von 1936 günstige Kredite, die zur Bildung von zahlreichen Stadtwerken und Genossenschaften führten. Die Folge: 1942 verfügten bereits 50 Prozent aller Farmen über einen eigenen Stromanschluss. Heute gehören dem US-Dachverband America’s Cooperative Electric Utilities 900 Genossenschaften an, die 42 Millionen Kunden mit Energie versorgen. 
 
 
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